24.08.2007
Panafrikanismus-Tag am 22. September 2007 im Goethe-Forum München
1957 wurde Ghana als erstes Land Afrikas südlich der Sahara unabhängig. 2007 feiert der ganze afrikanische Kontinent 50 Jahre der Unabhängigkeit. Mit der Dekolonialisierung waren viele Erwartungen an einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung verbunden. Diese Erwartungen haben sich kaum erfüllt, und die aktuelle Debatte über Afrika thematisiert fast ausschließlich Kriege, Hunger, Naturkatastrophen und Schulden.
Ziel des Panafrikanismus-Tages ist es, diesen stereotypen Bildern entgegenzuwirken. Hamado Dipama vom Organisationskomitee erklärt: „Wir müssen das Bewusstsein dafür wecken, dass der Schlüssel zur Entwicklung Afrikas in Afrika liegt.“ Es geht darum, vergangene und aktuelle Entwicklungen des afrikanischen Kontinents in einem größeren Kontext zu reflektieren, der auch Europa miteinbezieht.
Die Idee des Panafrikanismus steht für die Solidarität aller Afrikaner und die Vereinigung aller afrikanischen Staaten in einem afrikanischen Kontinentalstaat. Die Konferenz soll eine Initialzündung zur Schaffung eines Forums für soziale, kulturelle und intellektuelle Interaktion unter Afrikanern aller Nationalitäten und deutschen Freunden darstellen. Thomas Sankara (1949-1987, Burkina Faso) meinte: “Bevor es zu spät ist, müssen die Eliten und Menschen Afrikas zu sich selbst zurückkehren.“
Am Panafrikanismus-Tag werden Experten aus verschiedenen Ländern in Referaten und Diskussionen ihre Sichtweise Afrikas vermitteln. Mit Filmvorführung und Einführungen in die Geschichte der panafrikanischen Bewegung wird Hintergrundwissen vermittelt, ein Kulturprogramm mit traditionellen und zeitgenössischen afrikanischen Musikern rundet das Programm ab.
Mehr Informationen zum Panafrikanismus: www.panafrikanismusforum.net
Panafrikanismus Tag
Datum: 22. September 2007, 10.30 bis 19.00Uhr
Ort: Goethe-Forum, Dachauer Str. 122, 80637 München, Eingang an der Anita-Augspurg-Allee, Haltestelle Leonrodplatz (Bus 53, Tram 12, 20, 21), www.goethe.de
Eintritt frei!
Referenten:
Benewende Stanislas Sankara, Rechtsanwalt aus Burkina-Faso, Präsident der Partei UNIR/MS (Union pour la renaissance/Mouvement Sankariste), Abgeordneter im Parlament, Anwalt der Familie Sankara und CIJS (Comité internationale Justice pour Thomas Sankara), Mitglied von GRILA (Groupe de recherche et d’initiative
pour la Libération de l’Afrique).
David Adu Boahene stammt aus Ghana und ist freier Journalist. Gründer des freien Senders „Radio Afrika“ in Stuttgart. Pressesprecher der Africa Workshop Organisation, schreibt für Magazine wie African Courier und Lo’Nam.
Uche Akpulu, Biochemiker und Umweltberater, stammt aus Nigeria, Panafrikanist und Mitglied verschiedener Menschenrechtsgruppen in München. Autor eines Beitrags im Buch: re/visionen. Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland.
Senfo Tonkam, stammt aus Kamerun, Doktorand in politischer Philosophie, früher Dozent für Antirassismus und Interkulturelle Kommunikation an der Universität Hamburg. Mitglied von Struggles of Students, African Refugees Association, Black Students Organisation und Black Nation.
Ayaba Cho Lucas, Chemiker, stammt aus Kamerun, Menschenrechtsaktivist und Koordinator von The VOICE Africa Forum in NRW, Generalsekretär und Gründungsmitglied der Southern Cameroons Youth League (SCYL) in Deutschland. Autor des Buches: Not Guilty: We Versus Them, the Experience of an African Refugee.
Programm:
10:30 Eröffnung, Begrüßung, Grußwort von Stadtrat Sigi Benker
11:30 David Boahene: Das Konzept der panafrikanischen Bewegung und ihre großen Vordenker
12:00 Benewende Sankara: Stärken und Schwächen der Bewegung: Thomas Sankara und die burkinische Revolution
12:30 Mittagspause mit Essen
13:30 Film über Thomas Sankara: Die Schulden der afrikanischen Länder
14:00 Senfo Tonkam: Globalisierung und Afrika
14:30 Ayaba Cho Lucas: Situation der AfrikanerInnen in Deutschland und Europa
15:00 Uche Akpulu: Entschuldigung und Entschädigung für Afrika
15:30 Konzert: Lanandi aus Togo (Traditionelle Trommeln, Gesang und Tänze)
16:00 Podiumsdiskussion: Perspektiven des Panafrikanismus
17:45 Präsentation der nächsten Aktivitäten der Bewegung und Aushändigung der Deklaration
18:00 Konzert: Madou Djembé aus Burkina Faso (Perkussion)
19:00 Ende der Konferenz
Der Panafrikanismus Tag ist Thomas Sankara gewidmet, dem fünften Präsidenten von Burkina Faso, einem der führenden Panafrikanisten, der vor 20 Jahren ermordet wurde (15. Oktober 1987).
Schirmherrschaft: Hep Monatzeder (Bürgermeister Landeshauptstadt München) und Mariam Sankara (Witwe Thomas Sankaras)
Gefördert durch Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Unterstützer: Bayerischer Flüchtlingsrat, Goethe-Forum, Ausländerbeirat München
The Voice Africa Forum, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen München, Jugendliche Ohne Grenzen
Veranstalter: Panafrikanismus Arbeitskreis München (Initiative schwarze Menschen in Deutschland (ISD e. V.), Association des Femmes Togolaises en Allemagne (AFTA e. V.), Reflexions Groupe Congo, The Voice African Forum, Afrika Centrum.e.V., Mouvement Sankariste de Munich)