02.06.2008

Mittelmeer auf dem Münchner Marienplatz

Kampagne rückt Flüchtlingsmisere ins Zentrum der Stadt

Save me-Kampagne: Am Mittwoch dem 4. Juni  08, ab 16.00 Uhr holen die Aktivistinnen und Aktivisten der Kampagne "save me - Eine Stadt sagt ja!" das Mittelmeer auf den Münchener Marienplatz. Für die meisten Deutschen ist das Mittelmeer ein Synonym für Sommer, Sonne, Badespaß und Urlaub. Für ungezählte Flüchtlinge hingegen ist das Mittelmeer eine unüberwindbare Barriere. Für viele, die aus Verzweiflung doch die Reise im Boot wagen, heißt das Mittelmeer Tod durch verdursten oder ertrinken. Mit einer Installation aus Schlauchbooten soll diese Misere in Erinnerung gerufen werden.

Dazu Matthias Weinzierl vom Bayerischen Flüchtlingsrat: "Täglich sterben Menschen auf der Flucht nach Europa im Mittelmeer. Dabei sind die Naturgewalten auf hoher See nur eins der Probleme, die die Überfahrt so gefährlich machen. Die so genannte Festung Europa und Ihre Grenzschutzagentur Frontex machen ihr übriges. Es gibt Berichte davon, dass Flüchtlingsboote gerammt oder beschossen wurden. Das könnte man auch als Mord bezeichnen!"

Die Unterstützerinnen und Unterstützer der am 2. Februar 2008 ins Leben gerufenen "save me - Eine Stadt sagt ja!"- Kampagne wollen diese Situation nicht einfach hinnehmen. Anlässlich der 850-Jahrfeier Münchens soll die Landeshauptstadt ihre Bereitschaft erklären, 850 Flüchtlinge im Rahmen eines "Resettlement-Programms" aufzunehmen und ihnen so einen Neuanfang in Sicherheit zu ermöglichen. Um die Neuankömmlinge willkommen zu heißen und die breite Akzeptanz in der Bevölkerung zu zeigen, werden gleichzeitig 850 Patinnen und Paten gesucht. Momentan haben 550 Münchnerinnen und Münchner schon eine Patenschaft übernommen, Menschen jeden Alters und in den unterschiedlichsten Lebenslagen. Darunter auch einige Stadträtinnen und Stadträten, Landtags- und Bundestagsabgeordnete.

In der Vollversammlung am 19. Juni 2008 wird der Stadtrat über den von der Stadtratsfraktion Bündnis'90 Die GRÜNEN/Rosa Liste dazu eingebrachten Antrag abstimmen. Bis dahin sollen die 850 Patinnen und Paten im Boot sein. Daher soll die Schlauchbootaktion auch dazu genutzt werden mehr Bürgerinnen und Bürgern für die Kampagne zu begeistern. So wird es die Möglichkeit geben sich über Hintergründe der Kampagne zu informieren oder mit Patinnen und Paten ins Gespräch zu kommen.

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