10.11.2015
Keine Abschiebungen nach Afghanistan!
Einladung zur Pressekonferenz in München am 12.11.2015
Die Bundesregierung bereitet derzeit Abschiebungen nach Afghanistan vor. Betroffen sind rund 7000 Menschen aus Afghanistan, die mit einer Duldung in Deutschland leben, teilweise seit Jahren. Viele von ihnen sind hier zur Schule gegangen, haben eine Ausbildung begonnen oder hätten einen Ausbildungsplatz in Aussicht. Sie sind gut integriert und haben sich hier ein Leben aufgebaut.
Flüchtlinge werden in der Regel in Länder abgeschoben, die die Bundesregierung für ausreichend sicher hält. Ein Land, das von den Taliban und dem IS stark umkämpft ist, in dem sich die Gefährdungssituation in vielen Landesteilen ständig und in der Regel zum Schlechteren verändert, kann nicht als sicher eingestuft werden. Bei einer so unübersichtlichen Lage gibt es keine sicheren Landesteile.
Dass auch die Bundesregierung die Sicherheitslage als schlecht einstuft, zeigt, dass das Außen- und Verteidigungsministerium kürzlich angekündigt haben, den Bundeswehreinsatz in Afghanistan verlängern zu wollen. Daher erscheint es als unsinnig, dass gleichzeitig Abschiebungen dorthin forciert werden sollen. Innenminister Joachim Herrmann will diese in Bayern besonders rigide umsetzen: "Es ist dringend geboten, die Abschiebungen abgelehnter afghanischer Asylbewerber verstärkt umzusetzen. Wir müssen hier ein deutliches Signal setzen", wie er kürzlich sagte.
Der Bayerische Flüchtlingsrat lädt für kommenden Donnerstag gemeinsam mit Betroffenen zu einer Pressekonferenz ein, um über die aktuelle Lage in Afghanistan zu berichten und zu erläutern, welche Folgen eine Abschiebung für die 7000 geduldeten Flüchtlinge hätte. Bei der Pressekonferenz werden Flüchtlinge über ihre persönliche Situation berichten.
Donnerstag | 12.11.2015 | 11.00 Uhr
Pressekonferenz zu Abschiebungen nach Afghanistan
Geschäftsstelle des Bayerischen Flüchtlingsrats
Augsburgerstr. 13
80337 München