15.02.2019
21. Sammelabschiebung nach Afghanistan: Bayern will Familie trennen
Wiederholt will das bayerische Innenministerium Afghanen abschieben und das um jeden Preis. Die Sammelabschiebung ist für Montag, den 18.2.2019, vermutlich vom Flughafen Frankfurt aus geplant. Von den fünf dem Bayerischen Flüchtlingsrat bekannten Fällen ist nur eine Person Straftäter. Diese ist Christ und hat in Afghanistan einer heimlichen Kirche angehört. Bei der Asylanhörung hat er seine Glaubenszugehörigkeit nicht angegeben, aus Angst, der Dolmetscher würde dies gegen ihn verwenden. Bei einer Abschiebung nach Afghanistan droht ihm der Tod.
Ein weiterer eklatanter Fall ist Parwiz S. Herr S ist seit Dezember Vater eines Kindes, er hat seit zwei Jahren eine Beziehung mit der deutschen Mutter. Die Vaterschaft ist anerkannt, das Sorgerecht konnte er nicht beantragen, weil er kurz vor dem Behördentermin von der Ausländerbehörde in Abschiebehaft genommen wurde. Eine Abschiebung würde die Familie auseinander reißen, Parwiz S. und seine Lebensgefährtin wollten zudem heiraten.
„Wir appellieren an das bayerische Innenministerium, die geplante Abschiebung dieser Personen zu stoppen. Die Freien Wähler und der CSU Mittelstand gaben nun bekannt, die Abschiebungen nach Afghanistan auf Straftäter zu beschränken. Eine Forderung nach einem Ende der Abschiebungen muss aber für alle gelten. Der oben genannte Fall zeigt, dass ob Straftäter hin oder her, eine Abschiebung den Tod der Betroffenen bedeuten kann; hier wegen der Glaubenszugehörigkeit des jungen Mannes. Dieses Risiko nimmt das Innenministerium in Kauf“, sagt Agnes Andrae vom Bayerischen Flüchtlingsrat. „Wir setzen uns deshalb für einen generellen Abschiebstopp nach Afghanistan ein“.
Am 18.2. findet um 19 Uhr eine Demonstration in München gegen die Sammelabschiebung nach Afghanistan statt. Ort wird noch bekannt gegeben. Weitere Informationen finden Sie hier >>>