19.03.2013

Haderthauers Deutschkurse für Flüchtlinge eine Luftnummer?

Sozialministerin Haderthauer steht für ihre Flucht vor Flüchtlingen aus Würzburg in ihren Dienstwagen in der Kritik / Dabei geht unter, dass die von ihr versprochenen Deutschkurse bisher nur ein Lippenbekenntnis sind


Am vergangenen Donnerstag besuchte Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer das seit Jahren in der Kritik stehende Flüchtlingslager in Würzburg. Dort erklärte sie, sich für Deutschkurse für alle ab dem ersten Tag einzusetzen. Diese Ankündigung wurde von der Öffentlichkeit positiv aufgenommen, auch der Bayerische Flüchtlingsrat begrüßt dies. Es ist jedoch zu befürchten, dass es sich bei der Ankündigung um ein bloßes Lippenbekenntnis handeln könnte.

Nach einem Blick in Haderthauers Pressemitteilung vom 15.03.2013 zu ihrem Besuch in Würzburg wird deutlich, dass sie es damit nicht so ernst gemeint haben kann. Sie erklärte, „dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zukünftig nicht nur Menschen mit Asylanerkennung Deutschkurse ermöglichen sollte. Hierfür werde ich mich beim Bund mit Nachdruck einsetzen“.

Haderthauer hat also mitnichten Deutschkurse für alle zugesagt, obwohl sie das könnte. Dazu müsste die bayerische Staatsregierung nur Gelder aus dem Landeshaushalt locker machen. Sie will sich stattdessen nur beim BAMF dafür einsetzen, dass die Integrationskurse für alle Flüchtlinge geöffnet werden.

Auf Bundesebene zeigen die Signale jedoch in eine andere Richtung. Während in den letzten beiden Jahren Flüchtlinge im Asylverfahren und mit Duldung zum Teil Deutschkurse besuchen konnten, wenn sie bereits Zugang zum Arbeitsmarkt haben, könnte diese Möglichkeit ab 2014 wieder wegfallen.

Alle kritisieren Haderthauer für ihre Flucht vor Flüchtlingen in ihren Dienstwagen und für die absurde Medienschelte, die sie via Facebook gestartet hat. Leider geht dabei unter, dass sie Deutschkurse versprochen hat und die Verantwortung dafür nun auf die Bundesebene abschiebt“, kritisiert Tobias Klaus, Sprecher des Bayerischen Flüchtlingsrats. „Wir fordern Haderthauer auf, ihre Zusage einzulösen und schnellstmöglich Landesmittel dafür bereitzustellen!

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