19.12.2003

Flughafen München: Protest gegen die Abschiebung des Togolesen Agoroh Koumai wird von der Polizei unmöglich gemacht!

Bayerischer Flüchtlingsrat: Heute Morgen um 6.35 Uhr sollte der Togolese Agoroh Koumaih mit Flug Nr. 1790 der KLM über Amsterdam und Abidjan/Elfenbeinküste in die international isolierte Diktatur Togo abgeschoben werden. Ob dieser Versuch erfolgreich war, wissen wir bis dato nicht. 

Eine Gruppe von AktivistInnen der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen und des Bayerischen Flüchtlingsrates hatte sich deshalb am Flughafen München eingefunden um gegen dieses menschenverachtende  und unglaubliche Vorgehen zu protestieren. Ziel der Aktion war es, die Fluggäste des Fluges 1790 über die geplante Abschiebung in Kenntnis zu setzen und sie dazu zu bewegen durch zivilen Ungehorsam die Abschiebung zu verhindern.

Eine Gruppe von Personen wurde noch am Flughafen von der dortigen Polizei festgenommen und befindet sich derzeit in der Hauptwache der Polizei am Münchener Flughafen. Dem Personenkreis wird „Aufruf zu einer Straftat“ vorgeworfen“, da sie einen Handzettel, der die Fluggäste zu zivilen Ungehorsam afruft, an die Reisenden verteilt hätten.

Das harsche Verhalten der Ordnungskräfte ist leicht erklärbar. Nachdem vor knapp einem Monat, mit einer ähnlichen Aktion, erfolgreich die Abschiebung des Togolesen  Affo Rafiou (die SZ hatte damals darüber berichtet) verhindert werden konnte, soll nun versucht werden, AktivistInnen und UnterstützerInnen der Flüchtlingsarbeit einzuschüchtern um zukünftig solche „Einmischungen“ zu verhindern.

Der Bayerische Flüchtlingsrat protestiert gegen dieses Vorgehen aufs schärfste! Wir wollen und können die permanente Kriminalisierung von Menschenrechtsgruppen und ihrer Arbeit nicht länger hinnehmen!

Abschiebung ist ein Verbrechen gegen die Menschenwürde.

Wir fordern die sofortige Freilassung aller festgehaltener Personen!

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