30.05.2012

Familienzusammenführung endlich geglückt

Nach 7-monatigem Bangen ist die Familie Ghafari nun fast vereint

 

Pressemitteilung des Initiativkreises Migration Rosenheim und des Bayerischen Flüchtlingsrats


Am 11.5.2012  kam der 15-jährige Morteza bei seiner Mutter Rosama, seiner Schwester Mohaddese und seinem Bruder Ali Reza in Landshut an. Der minderjährige Morteza kann damit auf eine fast zwei Jahre andauernde Flucht zurückblicken.

Die 5-köpfige Familie Ghafari floh von Afghanistan nach Griechenland. Aufgrund der dramatischen Zustände für Flüchtlinge in Griechenland konnte die Familie dort nicht bleiben, zumal die Diabetes von Frau Ghafari in Athen nicht behandelt wurde. Doch die Weiterflucht aus Griechenland ist kompliziert und teuer. Die Familie wurde getrennt, um es zu schaffen. Der 18-Jährige Sohn Ali Reza floh alleine nach Deutschland und lebt seitdem in Landshut in einem Flüchtlingslager. Nach fast einem Jahr Aufenthalt in Griechenland floh Frau Ghafari mit ihren beiden minderjährigen Kindern, der damals erst 7-jährigen Mohaddesse und dem 14-jährigen Morteza, weiter nach Ungarn, wo sie im August dieses Jahres ankamen. Ihrem Mann gelang kurze Zeit später die Weiterreise in die Niederlande.

In Ungarn kamen Frau Ghafari und die Kinder in ein Abschiebezentrum und ihnen wurde die Überstellung nach Serbien angedroht. Aus Angst davor machten sie sich auf den Weg nach Deutschland. Die Schleuser trennten hierbei den damals 14-Jährigen Morteza von seiner Mutter und Schwester. Er befand sich seitdem alleine in Österreich. Frau Ghafari und ihrer Tochter gelang die Weiterreise nach Deutschland. Ihr Ziel war, zu ihrem erwachsenen Sohn nach Landshut zu kommen. Am 8. Oktober 2011 reisten sie über die deutsch-österreichische Grenze ein und wollten in Irschenberg bei der Polizei asylrechtlichen Schutz erhalten. Stattdessen wurden sie in Ersatzabschiebehaft in eine Pension nach Rosenheim gebracht.

Lange Zeit war es ungewiss, ob die Familie auf Grund der Dublin II-Verordnung wieder nach Ungarn abgeschoben werden sollte. Dies konnte nur durch den Einsatz des Initiativkreises Migration Rosenheim und des Bayerischen Flüchtlingsrats verhindert werden: Durch eine Petition im Bundestag wurde die Abschiebung nach Ungarn ausgesetzt und Frau Ghafari konnte nun in Deutschland Asyl beantragen. Nach der Ankunft des Sohnes aus Österreich ist nun endlich ein weiterer Schritt zur vollständigen Familienzusammenführung getan.

Der Vater der Familie lebt in den Niederlanden und wartet dort eine Entscheidung über seinen Asylantrag ab. Sowohl die Initiativkreis als auch der Flüchtlingsrat bemühen sich um eine Einreise des Vaters nach Deutschland, damit die Fluchtgeschichte der Familie Ghafari ein Ende nimmt und sie in Deutschland zusammen kommen können. 

Zurück