17.06.2005
Essenspakete - endlich weg damit!
Aktionstage in München von 18. bis 21. Juni 2005 am Sendlinger-Tor-Platz
Essenspakete und Sachleistungen für Flüchtlinge haben das Ziel, „keine Anreize zur Einreise zu geben“, so Ministerialrat Bruno Lischke vom bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. Mit anderen Worten: Lageralltag, Essenspakete und Bevormundung sollen Flüchtlinge von der Reise nach Deutschland abschrecken. Achmed Darwisch, Mitinitiator des Boykotts und Bewohner der Emma-Ihrer-Straße, ist empört über das Abschreckungsprinzip: „Wir sind nicht wegen Essen nach Deutschland gekommen. Wir sind gekommen, weil wir gegen unsere Regierungen gekämpft haben und fliehen mussten“.
„Eine Diskussion über Qualität und Sinn von Essenspaketen erübrigt sich damit. Die Frage ist, was Vorrang hat: Menschlichkeit oder Abschreckung“, meint Tobias Klaus von der Karawane München.
Zu Menschlichkeit rufen auf: Bewohner und Bewohnerinnen von Münchner Flüchtlingslagern, Ausländerbeirat München, Münchner Flüchtlingsrat, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, Bayerischer Flüchtlingsrat, Kollektiv Freitagscafé, Freie ArbeiterInnen Union (FAU) München, Antifa-Referat im AstA der Uni München, Res Publica. Solidarisch mit dem Boykott und seinen Forderungen sind außerdem: Der AstA der LMU, die SPD-Fraktion des Münchner Stadtrates, der Hochschulübergreifende Arbeitskreis Gewerkschaften, Hochschulgruppe der GEW und Hochschulgruppe Ver.di.
Programm:
Samstag 11 Uhr: Auftaktkundgebung Emma-Ihrer-Str. 8. Danach Demo zum Sendlinger-Tor-Platz. (Tram 20,21,12, Bus 53 Leonrodplatz)
Montag 11 Uhr, Internationaler Tag des Flüchtlings: Pressekonferenz am Sendlinger-Tor-Platz.
Dienstag 14 Uhr: Kundgebung/Aktion, „Na Mahlzeit, Frau Stewens!“ Vor dem Bayerischen Sozialministe-rium, Winzerer Str. 9 (U2/U8 Theresienstr.).
Samstag bis Dienstag, Tag und Nacht: Protestzelt am Sendlinger-Tor-Platz mit Kinderprogramm, Musik, Kochshow, Protestfaxen und Filmprogramm.