03.03.2012

Demonstration gegen Abschiebungen nach Afghanistan

Bayern beginnt mit Abschiebungen nach Afghanistan / 300 Flüchtlinge und UnterstützerInnen forderten am Samstag, den 3.3.12, einen Abschiebestopp

 

Am heutigen Samstag, den 03.03.2012, forderten 300 Flüchtlinge und UnterstützerInnen in München einen Abschiebestopp nach Afghanistan. Bei schönem Wetter zogen sie vom Stachus über den Hauptbahnhof und das Bahnhofsviertel zum Sendlinger Tor.

Bayern hat wieder mit Abschiebungen nach Afghanistan begonnen. Einer der ersten Betroffenen ist der 21-jährige Ismail Afzali aus Passau. Er sitzt derzeit in München Stadelheim in Abschiebehaft. Weitere sollen folgen. Die Wiederaufnahme der Abschiebungen geht auf ein Rundschreiben des Bayerischen Innenministeriums zurück, das kürzlich bekannt wurde. Darin fordert das Innenministerium die Ausländerbehörden auf, afghanische Flüchtlinge an die zuständigen Zentralen Rückführungsstellen zu melden, damit diese die Abschiebungen einleiten können.

Flüchtlinge in ein Kriegsgebiet zu schicken und sie Hunger, Obdachlosigkeit und Todesgefahr auszusetzen, ist menschenverachtend“, erklärt Markus Geisel vom Bayerischen Flüchtlingsrat. „Während ISAF-Mitarbeiter aufgrund der Gefahrenlage aus Afghanistan abgezogen werden, beginnt Bayern damit, Flüchtlinge dorthin abzuschieben. Dies ist an Zynismus kaum zu überbieten. Wir fordern einen sofortigen Abschiebestopp für Ismail Afzali und alle anderen afghanischen Flüchtlinge in Bayern!

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