17.10.2018

Demonstration „Freiheit statt Abschiebung“

20.10.2018: Demonstration von eritreischen Geflüchteten in Bamberg vom ANKER-Zentrum in die Innenstadt gegen Abschiebungen nach Eritrea und die Dublin III Verordnung

Am Samstag den 20. Oktober findet in Bamberg eine Demonstration gegen Abschiebungen nach Eritrea und die Dublin III Verordnung statt. Diese beginnt um 13 Uhr in der Birkenallee vor dem ANKER-Zentrum Oberfranken und verläuft über den Bahnhof bis in die Innenstadt zum Maximiliansplatz. Unterstützt wird die Demonstration unter anderem von Freund statt Fremd, der Bamberger Mahnwache, Solidarity4All und dem Bayerischen Flüchtlingsrat.

Eritrea wird von Präsident Isayas Afewerki und seinen engsten Vertrauten diktatorisch regiert. Willkürliche Haft, Tod im Gewahrsam, das Verschwindenlassen von Menschen, die Unterdrückung der religiösen Freiheit, ein sklavenähnliches System des Nationaldienstes für Männer und Frauen sowie sexueller Missbrauch von Frauen im Nationaldienst treiben die Menschen in die Flucht. Trotz dessen ist die Gesamtschutzquote von Geflüchteten aus Eritrea in Deutschland rückläufig. Laut Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge gab es im Jahre 2017 für Eritrea eine Gesamtschutzquote von 82,9 Prozent, im August 2018 sind es hingegen nur noch 67,5 Prozent.

Wir erleben erneut, dass die Anerkennungsquoten des BAMF zu einem Herkunftsland absacken, ohne dass es dafür eine vernünftige Erklärung gibt. Bei allen Friedensbemühungen mit Äthiopien ist die Menschenrechtslage in Eritrea unverändert katastrophal, an ihr kann es nicht liegen“, kritisiert Thomas Bollwein vom Bayerischen Flüchtlingsrat. „Wir sehen hier einen negativen Einfluss der ANKER-Zentren in Bayern. Sie sind nicht nur auf Ablehnung der Asylanträge getrimmt, sondern schränken auch den Zugang zu Informationen und rechtlicher Beratung massiv ein. Die Geflüchteten sind deshalb den Behörden ausgeliefert und können sich juristisch kaum gegen ihre Ablehnung wehren.

Auch die Überstellungen aus den ANKER-Zentren in andere EU-Staaten nach der Dublin III-Verordnung nehmen zu, immer mehr Geflüchtete aus Eritrea werden in die Schweiz oder nach Italien überstellt. Dabei droht ihnen in der Schweiz die Kettenabschiebung nach Eritrea, in Italien hingegen landen sie auf der Straße.

Wir wollen in Freiheit leben und wir wollen in Würde leben!“, erklärt Merhawi Birhane, Mitorganisator der Demonstration. „Wir können nicht zurück! Wenn wir zurück nach Eritrea geschickt werden, erwartet uns dort Zwangsarbeit, Haft oder der Tod.

 

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