07.02.2014

Bleiberecht für Hadi Arefi – Keine Abschiebung nach Afghanistan


Während der Bürgerkrieg in Afghanistan eskaliert, schiebt Bayern weiterhin Flüchtlinge ab. Im Moment ist unter anderem Hadi Arefi (22) aus Dachau von der Abschiebung bedroht. Freunde aus dem Fußballverein, ArbeitskollegInnen und UnterstützerInnen demonstrieren daher am Montag für ein Bleiberecht

Demonstration | Montag, 10.02.2014, 17 Uhr
Bayerisches Innenministerium | Odeonsplatz 3 | 80539 München | U3/U6 Odeonsplatz

Mit dem beginnenden Truppenabzug aus Afghanistan und dem Erstarken der Taliban ist das Bürgerkriegsland so unsicher wie seit Jahren nicht mehr. Mit dem Abzug der ISAF-Truppen droht der Bürgerkrieg weiter zu eskalieren. Laut UN-Mission in Afghanistan sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 23 Prozent mehr zivile Opfer gezählt worden. Personen, die sich der Rekrutierung durch die Taliban widersetzen, sind dem Risiko ausgesetzt, als vermeintliche Regierungsspione getötet oder auf andere Weise bestraft zu werden. Insbesondere Abgeschobene aus westlichen Staaten sind zudem besonders in Gefahr, als Spione des Westens von den Taliban verfolgt oder Opfer des boomenden Geschäfts mit Entführungen zu werden. Derzeit findet durch das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt eine Neubewertung der Sicherheitslage statt, die zu einem Abschiebestopp führen könnte. Während deshalb andere Bundesländer die Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt haben, wird in Bayern noch schnell vollzogen.

Hadi Arefi sollte bereits Ende Januar 2014 abgeschoben werden. In den frühen Morgenstunden des 28.01.2014 wurde er deshalb ohne Vorwarnung von der Polizei im Flüchtlingslager Dachau abgeholt. Die für den am 29.01.2014 geplante Abschiebung scheiterte jedoch am Widerstand des 22-Jährigen. Ein nächster Abschiebeversuch, diesmal mit Polizeibegleitung, ist jedoch nicht auszuschließen. In Dachau ist Hadi bestens integriert. In den vier Jahren in Deutschland hat er sich selber deutsch beigebracht, spielt Fußball in einer Hobbymannschaft und hat zwei Jobs, mit denen er seinen Lebensunterhalt selbst verdient.

Hadis Freundinnen und Freunde, das Netzwerk „NAKO! Stop deportations to Afghanistan“ und der Bayerische Flüchtlingsrat fordern:

  • Hadi bleibt – Abschiebestopp sofort!
  • Keine Abschiebungen in Bürgerkriegsländer – keine Abschiebungen nach Afghanistan!

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