08.01.2019

Bayern verbreitet Angst und Schrecken unter Afghanen

Bayerischer Flüchtlingsrat: mehr als die 23 Abgeschobenen werden jetzt untertauchen oder in andere EU-Staaten flüchten

Wie das Bayerische Landesamt für Rückführungen heute meldete, stammen 23 der 36 am 07.01.2019 nach Kabul abgeschobenen Personen aus Bayern. Darunter waren nur 12 Personen, die als Straftäter gelten. Nach Informationen aus Ehrenamtlichen-Kreisen sind eine ganze Anzahl weiterer Personen gesucht, aber nicht angetroffen worden. Die Betroffenen haben sehr verschiedene Hintergründe, waren zum Teil sehr gut integriert, standen kurz vor Beginn einer Ausbildung. Nun sind viele in Panik und überlegen, wie sie sich weiteren Abschiebeversuchen entziehen können.

 

„Der Bayerische Flüchtlingsrat kritisiert, dass Bayern unterschiedslos alle abgelehnten männlichen Afghanen zur Zielscheibe von Abschiebung macht. Damit wird in Bayern maximaler Druck erzeugt und Bayern agiert maximal integrationsfeindlich. Viele Afghanen tauchen als Reaktion auf diese Politik unter oder flüchten weiter in andere EU-Staaten, auch solche, die gar nicht gefährdet sind. In vielen Berufsintegrationsklassen werden jetzt wieder Afghanen nicht zum Unterricht erscheinen“, kritisiert Stephan Dünnwald, Sprecher des Bayerischen Flüchtlingsrats.

„Auch Flüchtlinge, die eine Ausbildung machen könnten, sind von der Abschiebebedrohung betroffen. Damit konterkariert die Bayerische Regierung Aussagen, die noch im Herbst getroffen worden sind. Das ist ein zynisches Spiel mit den Ängsten junger Menschen“, so Stephan Dünnwald.

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