16.08.2007

Abschiebungen in den Irak

Am 10.9.2007 werden aus Regensburg 3 Iraker in den Norden des Irak abgeschoben. Der Flug geht von Frankfurt aus nach Erbil

Regensburger Flüchtlingsforum: Das Regensburger Flüchtlingsforum appelliert an Herrn Dr. Günter Beckstein, die Abschiebungen in den Irak zu stoppen.

Gerade in den letzten Wochen und Monaten werden Flüchtlingsströme aus dem Norden des Iraks nach Syrien und Jordanien gemeldet.

Die Menschen dort haben kein Wasser, 4 Stunden Strom am Tag , wenn überhaupt,  und ausreichend Nahrung gibt es auch nicht.

Mit dem Bleiberechtsbeschluss, wollte Dr. Günter Beckstein darüber hinwegtäuschen, dass die geduldeten Flüchtlinge eine Chance erhalten.

Genau das Gegenteil ist der Fall. Im Mai diesen Jahres erließ das Bayerische Innenministerium einen Beschluss, wonach in den Norden des Iraks abgeschoben werden kann, da die autonomen kurdischen Gebiete um Dohuk, Erbil und Sulymaniya als sicher gelten.

Vor drei Wochen erst, wurde das Dorf Amedi im Norden des Iraks von der Türkei bombardiert. Dohuk , Erbil und  Suleymaniya, gelten als nicht sicher, da auch aus dieser  Region Bombenanschläge gemeldet werden.

Die Menschen, die jetzt abgeschoben werden sollen, haben seinerzeit ihr ganzes Hab und Gut verloren, mussten Freunde und Verwandte zurücklassen und haben einen beschwerlichen Weg, bis sie in Deutschland angekommen sind, hinter sich.

Ob Folter, politische Verfolgung, Unterdrückung oder die verheerenden Bombardierungen,  sind in ihr Gedächtnis eingebrannt und sie halten kaum ihren Schmerz über das Geschehene oder die täglich neuen schrecklichen Nachrichten aus ihrer Heimat aus.

Erst in der Nacht zum Mittwoch wurde einer der schwersten Bombenanschläge mit etwa 500 Toten aus der Region um Mossul ( Nordirak ) gemeldet.

Sie sollen in das Land zurückkehren, in dem der Bombenterror das Leben der Menschen bestimmt, nein Herr Dr. Günter Beckstein , das können und werden wir nicht hinnehmen. Die Bundesrepublik Deutschland und auch Bayern hat die Verantwortung und Fürsorgepflicht für Flüchtlinge und dafür  Sorge zu tragen, dass ihr Leben geschützt ist und bleibt. Wenn man sich mit diesen Menschen unterhält, so stehen ihnen die Tränen in den Augen.. Sie erleiden Todesangst , wenn sie mit der Abschiebung in ihr Land konfrontiert werden. Was ist das für ein Land, in dem man Flüchtlingen, die Zuflucht gesucht haben in der Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben, ihnen diese kleine Hoffnung nimmt?

Das Regensburger Flüchtlingsforum ruft die Bevölkerung auf, gegen die Abschiebungen in den Irak zu protestieren und alles dafür zu tun, damit die Menschen, die so viel Leid erfahren haben, in Deutschland bleiben können, um sich hier eine Existenz aufzubauen.

Wir appellieren an Ihr christlich soziales Gewissen, Herr Dr. Günter Beckstein! Stoppen Sie die Abschiebungen in den Irak.

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