22.07.2005

16 Stunden Angst, Schmerz und Schrecken

Abgeschobene Ashkali-Familie erhebt schwere Vorwürfe gegen Behörden und BGS

Am Freitag, den 1. Juli 2005, wurde die sechsköpfige Familie Avdija, Angehörige der Ashkali-Minderheit aus dem Kosovo, von Bayern nach Slowenien abgeschoben.

Die psychisch schwer kranke Frau wurde direkt aus der Psychiatrie zur Abschiebung gebracht, obwohl von ärztlicher Seite schwerwiegende Bedenken geäußert worden waren. Die für den frühen Morgen angesetzte Abschiebung scheiterte, weil der Pilot der slowenischen Linienmaschine sich weigerte, die stark erregte Frau Avdija zu transportieren. Noch am selben Tag mieteten die Behörden in Ingolstadt eine Chartermaschine, und die zwischenzeitlich in Polizeiinspektionen in Fürth und Ingolstadt festgehaltene Familie wurde schließlich am Abend nach Ljubljana abgeschoben.

Die Umstände der Abschiebung veranlassten zwei Mitarbeiter des Bayerischen Flüchtlingsrats zu einer Recherchereise nach Slowenien. Ausführliche Gespräche mit der Familie, einer Organisation für psychosoziale Beratung für Flüchtlinge und der Sozialarbeiterin der Unterkunft erbrachten einen erschütternden Bericht über die Vorgehensweise der Behörden und der Abschiebebegleiter.

Erwin Bartsch, der sich als Gemeindepädagoge von St. Rochus in Zirndorf sehr für die Familie eingesetzt hat, sowie Matthias Weinzierl und Stephan Dünnwald vom Bayerischen Flüchtlingsrat stellen die Ergebnisse der Recherchereise und ihre Informationen über die Durchführung der Abschiebung vor.

Wir laden ein zur Pressekonferenz
in der Geschäftsstelle des Bayerischen Flüchtlingsrats,
Augsburger Str. 13
80337 München
Dienstag 26. Juli 2005, 11.00 Uhr

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